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Neue Lindenallee an der L 411: Ausgleich für den Ausbau der B 168

- Erschienen am 17.11.2025

Entlang der Landesstraße L 411 werden derzeit beidseitig 139 Winterlinden (Tilia cordata) gepflanzt. Die Maßnahme ist Teil des ökologischen Ausgleichs für den Neubau des Geh- und Radweges an der Bundesstraße B 168 zwischen der Ortsumgehung Beeskow und Groß Rietz im Landkreis Oder-Spree. Dort wurden im Zuge der Bauarbeiten 36 Bäume entfernt. 

Zur Kompensation dieser Eingriffe werden entlang der L 411 und im unmittelbaren Umfeld der B 168 insgesamt 181 Bäume und mehr als 1.600 Quadratmeter Strauchgehölze neu gepflanzt. Bereits abgeschlossen sind zusätzliche Maßnahmen wie die Extensivierung ehemals intensiv genutzter Ackerflächen sowie Ansaaten auf Böschungen, Mulden und Banketten. 

Die neuen Linden reihen sich in den gewachsenen Alleencharakter der Region ein und tragen zur Aufwertung des Landschaftsbildes bei. Gleichzeitig leisten sie einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, indem sie CO₂ binden, Schatten spenden und das Mikroklima verbessern. Strauchpflanzungen bieten zudem neuen Lebensraum für Insekten und Vögel. 

Die Pflanzungen erfolgen in zehn Metern Abstand innerhalb der Baumreihe und in einem Abstand von rund 4,7 Metern zum Fahrbahnrand. Zum Schutz der jungen Bäume werden Stützpfähle gesetzt und Abgrenzungen zur landwirtschaftlichen Nutzfläche hergestellt.

Nach Abschluss der Pflanzarbeiten erfolgt eine fünfjährige Pflegephase. In dieser Zeit werden die Bäume gewässert, gemulcht, gedüngt, geschnitten und bei Bedarf ersetzt. Anschließend übernimmt der Landesbetrieb Straßenwesen für weitere 5 Jahre die Jungbaumpflege, bevor die Pflanzungen in die dauerhafte Unterhaltungspflege übergehen. 

Die Gesamtkosten für die Herstellung sowie die fünfjährige Fertigstellungs- und Entwicklungspflege betragen rund 291.700 Euro.

 Hintergrund: Alleenkonzeption 2030

In Brandenburg gibt es derzeit rund 1.924 Kilometer Alleen und 1.432 km Baumreihen an Bundes- und Landesstraßen inner- und außerorts von Ortschaften. Insgesamt verfügen wir über einen Bestand von ca. 420.000 Straßenbäumen; etwa ein Drittel davon sind Alleebäume. 

Die „Alleenkonzeption 2030“ verfolgt das Ziel, den Alleenreichtum in Brandenburg zu erhalten und zu entwickeln, um auch zukünftigen Generationen vitale und funktionale Alleen zu übergeben. Dies stellt eine besondere Herausforderung dar, weil viele der Alleenbäume in Brandenburg das natürliche Ende ihres Lebenszyklus erreicht haben und über 70 Prozent der Alleebäume über 80 Jahre alt sind. Gleichzeitig werden die Folgen des Klimawandels immer deutlicher spürbar. Das Kernproblem beim Erhalt der Alleen ist und bleibt die fehlende Flächenverfügbarkeit. Aus Gründen der Verkehrssicherheit müssen Bäume in der Regel in einem Abstand von 3 bis 4,50 Meter vom Fahrbahnrand gepflanzt werden, zusätzlich wird ein Pufferstreifen von ca. zwei Meter zu landwirtschaftlichen Flächen hin benötigt. Für eine Alleepflanzung, die ein Kilometer lang ist, werden somit etwa ein Hektar Fläche benötigt.