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Abschnitt der „Deutschen Alleenstraße“ zwischen Bad Belzig und Klein Glien aufgeforstet

- Erschienen am 05.01.2023

Der erste Baum zwischen Bad Belzig und Klein Glien für die Deutsche Alleenstraße im Brandenburger Land wurde am 24. Oktober 2022 gepflanzt. Verkehrsminister Guido Beermann, Regionalleiter des Landesbetriebes Straßenwesens West Frank Schmidt sowie Landrat Marko Köhler und Grünen-Politikerin Cornelia Behm hatten die ersten Spatenstiche gesetzt.

Die Pflanzarbeiten entlang der beliebten Alleenstraße sind nun auf dem knapp vier Kilometer langen Abschnitt auf der Bundesstraße (B) 246 beendet. Die Deutsche Alleenstraße ist eine knapp 3 000 Kilometer lange Straße, die durch ganz Deutschland verläuft. Sie beginnt in der Gemeinde Göhren auf der Insel Rügen (Mecklenburg-Vorpommern) und endet in Konstanz (Baden-Württemberg) am Bodensee. Im Land Brandenburg führt die prominente Allee von Rheinsberg nach Brandenburg an der Havel und mündet ab Lutherstadt Wittenberg nach Sachsen-Anhalt.

Innerhalb des Abschnittes im Land Brandenburg zwischen Bad Belzig und Klein Glien wurden insgesamt 314 Bäume verpflanzt. Diese verteilen sich auf 122 Bergahorne, 121 Winterlinden, 24 Wildäpfel, 24 Wildbirnen und 23 Speierlinge. Ein Viertel der gepflanzten Bäume sind somit Wildobstgehölze. Diese Arten wurden ausgewählt, um an die einstige Obstbaumallee von damals zu gedenken. Zwischen den neu gepflanzten Bäumen wurden zusätzlich zwölf Greifvogelstangen errichtet. Diese dienen insbesondere dem Zweck, dass Vögel sich auf ihnen niederlassen und nicht auf die noch jungen Triebe der Bäume. Diese könnten nämlich unter dem Gewicht der Vögel brechen. Sobald das Geäst der Bäume tragfähig geworden ist, werden die Greifvogelstangen demontiert.

Das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung plant Deutsche Alleen per Gesetz zu erhalten

Der Erhalt und die Pflanzung an der Deutschen Alleenstraße dient nicht nur dem touristischen Zweck des Landes Brandenburg. Alleen bringen grundsätzlich gleich mehrere Vorteile mit sich, sowohl für die Umwelt als auch für den Straßenverkehr. Der vordergründige und unbestrittene Vorteil besteht im Klimaschutz. Die Bäume bieten einen Lebensraum für Flora und Fauna, sie reinigen die Luft und filtern ebenso das Grundwasser. Doch auch aus verkehrstechnischer Sicht bringen Alleen einen Nutzen mit sich. Die Bäume helfen den Verkehrsteilnehmern, Abstände und Entfernungen abzuschätzen. Sie bieten bei schlechten Wetterverhältnissen (zum Beispiel bei Nebel oder flächendeckendem Schnee oder Schneeverwehungen) eine Orientierungshilfe.

Grundsätzlich steht jedoch die Verkehrssicherheit an oberster Stelle. Daher wird der Baumbestand von Alleen beständig auf Verkehrssicherheit geprüft. Haben ein oder mehrere Bäume ihr Lebensalter überschritten oder sind zum Beispiel durch Schädlingsbefall zu einer Gefahr für die Verkehrsteilnehmer geworden, müssen diese gefällt werden. Derzeit sind ca. 70 Prozent der Bäume älter als 80 Jahre alt, womit der Lebenszyklus dieser Bäume erreicht ist.

Brandenburg ist das alleenreichste Bundesland in Deutschland. Aus diesem und auch den oben genannten Gründen wurde der Schutz von Alleen als schützenswertes Denkmal deklariert. Nach der 2007 gestarteten Konzeption „zur Entwickelung von Alleen an Bundes- und Landesstraßen in Brandenburg“ sollte die Neuanlage von Alleen favorisiert werden. Ein Zwischenbericht wurde dem Kabinett im September 2020 vorgelegt, nachdem die Alleenkonzeption im Jahr 2014 noch einmal aktualisiert wurde. Im Jahr 2023 ist eine erneute Vorlage im Kabinett vorgesehen.