Um- und Ausbauten auf der B 1: Landesbetrieb stellt Liste vor

Der Landesbetrieb Straßenwesen hat heute den Landkreis und die Kommunen in Seelow darüber informiert, welche Um- und Ausbauten auf der Bundesstraße B 1 notwendig sind. Dies geschah vor dem Hintergrund der Planungen für einen Neubau der Oderbrücke im Bereich des Grenzübergangs Küstrin-Kietz (Märkisch Oderland). Mit ihrer Fertigstellung soll die jetzt geltende Tonnagebeschränkung (7,5 t) aufgehoben werden. Anschließend ist damit zu rechnen, dass der LKW-Verkehr zunehmen wird.  Das hatten entsprechende Berechnungen ergeben. (siehe unten)

Ziel der Untersuchungen war, bauliche und verkehrliche Vorhaben zur Verbesserung der Verkehrssicherheit auf der B 1 zu identifizieren. Es wurden die Grundlagen für eine bedarfsgerechte Gestaltung der Verkehrsanlagen inner- und außerorts zusammengetragen, die den Interessen der Anwohner:innen und Verkehrsteilnehmer:innen entgegen kommen sollen.

Nicht geplant ist, eine zweite mit der Autobahn A 12 konkurrierende, leistungsstarke Verkehrsachse in Ost-West-Richtung zu entwickeln. Gleichzeitig soll Sorge dafür getragen werden, dass die wachsenden Verkehre sicher und verträglich über die Bundesstraße geführt werden können.

Der betrachtete Streckenabschnitt zwischen der A 10 Östlicher Berliner Ring und der Oder hat eine Länge von annähernd 65 km. Sie verbindet die Republik Polen über das Mittelzentrum Seelow mit der Metropole Berlin.

Der Landesbetrieb Straßenwesen hatte einen zertifizierten Verkehrssicherheitsauditor beauftragt, Vorschläge für bauliche Verbesserungen in den Ortsdurchfahrten und auf den freien Strecken zwischen den Orten aufzuzeigen. Das Ergebnis:

Ortsdurchfahrten
Überwiegend fehlen an den Knotenpunkten barrierefreie Querungsmöglichkeiten wie Mittelinseln und Bushaltestellen. Die Nebenanlagen der Straße sind häufig zu schmal bemessen und in einem schlechten Oberflächenzustand.

Trassierung und Sichtweiten
Nur die Kurve Heidekrug östlich von Lichtenow hat einen zu engen Radius. Eine starke Ausbildung von Kuppen und Wannen zeigten sich vor allem zwischen Diedersdorf und Müncheberg sowie Müncheberg und Hoppegarten.

Radwege
Außerorts fehlen Radwege, zwischen Diedersdorf – Jahnsfelde, Jahnsfelde – Abzweig nach Müncheberg und Abzweig Kienbaum – Hoppegarten.

Knotenpunkte und Anbindung von Wirtschaftswegen
An den Knotenpunkten muss geprüft werden ob Linksabbiegespuren und Fahrbahnteiler eingerichtet werden. Geprüft werden sollte auch, ob Anbindungen an der Bundesstraße zurückgebaut werden können und rückwärtig erschlossen werden können.

Bushaltestellen
Die Bushaltestellen außerorts sollten Busbuchten erhalten. Außerdem ist die Einrichtung einer sicheren Führung des Fußgängerverkehrs im Bereich der Haltestelle erforderlich, beispielsweise durch eine Bedarfsampel.

Bereits in der Planung befindliche Vorhaben

1. B 1, Neubau der Oderbrücke Kostrzyn-Küstrin durch die Straßenbauverwaltung der Republik Polen
2. B 1 / B 5, Radweg Hoppegarten – L 385 und Kurve Heidekrug mit Umbau den Knotenpunktes B 1/L 385, einschließlich Kuppenverbesserung und Bau einer Ortseingangsinsel in Hoppegarten sowie Radfahrerführung innerorts in Hoppegarten
3. Kreuzung B 1 / L 233

Der Landesbetrieb Straßenwesen wird sich nun mit den Gemeinden abstimmen, welche Verbesserungen in den jeweiligen Ortsdurchfahrten im Zuge der B 1 / B5 umgesetzt werden können. Unter anderem sind diese Abstimmungen notwendig, weil sich die Nebenanlagen (z.B. Gehwege) in der Baulast der Gemeinden befinden.

In einer Studie zur Verkehrsentwicklung wurden 2021 die Auswirkungen des Neubaus der Grenzbrücke untersucht. Dabei ging es auch um die Wechselwirkungen zur A 12 und weiteren Ausbauvorhaben in Polen und Deutschland. Im Ergebnis wurde prognostiziert, dass mit einer Zunahme des Schwerverkehrs im Vergleich zu der Verkehrszählung 2015 bzw. 2021 gerechnet werden muss. Östlich von Müncheberg könnten etwa 500 - 600 Lkw / pro Werktag und westlich ca. 1.900 Lkw / Werktag im Jahr 2030 unterwegs sein.