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Eine Generationsaufgabe: 15 Jahre Alleenprojekt in der Straßenwärterausbildung

- Erschienen am 15.04.2019

Am 27. März 2019 wurde das seit 15 Jahren bestehende und in Deutschland einmalige Projekt „Die Wiederherstellung einer abgängigen Allee" mit der Pflanzung des 350. Alleenbaum gefeiert. Prominente Unterstützung gab es dabei vom Finanzminister Christian Görke.

Theorie und Praxis in der Ausbildung optimal miteinander verbinden, das war das Ziel von Karsten Ziehm, Leiter der Straßenmeisterei Rathenow. Er initiierte im Jahr 2004 das Alleenprojekt gemeinsam mit dem überbetrieblichen Ausbildungszentrum in Brandenburg/Havel und dem Oberstufenzentrum Friesack. Im Rahmen des Projektes brachten die angehenden Straßenwärter an der Landesstraße 17 zwischen Friesack und Strodehne insgesamt 349 neue Alleenbäume in die Erde.

Seinen Höhepunkt fand das Ausbildungsprojekt als die angehenden Straßenwärter aus dem dritten Lehrjahr Ende März dieses Jahres den 350. Jubiläumsbaum kurz hinter Kietz gemeinsam mit Finanzminister Christian Görke pflanzten. Dieser zeigte sich begeistert von dem Engagement der Beteiligten und betonte die Besonderheit des Projektes.

Dass die angehenden Straßenwärter das Alleenprojekt in Eigenverantwortung übernehmen, ist einmalig in Deutschland. So sollen die Handlungskompetenz, Selbstständigkeit und das Verantwortungsbewusstsein der jungen Menschen gefördert werden. Die Pflege der Alleen auf dem rund acht Kilometer langen Landesstraßenabschnitt hat einen festen Platz im Ausbildungsplan der Auszubildenden eingenommen. Für dieses Projekt stellt der Landesbetrieb Straßenwesen jährlich finanzielle Mittel und Technik bereit.

Das aktuelle Alleenprojekt

Im Sommer 2018 startete das aktuelle Alleenprojekt an der Landesstraße 17 zwischen Kietz und Strodehne für die damals noch im zweiten Ausbildungsjahr befindlichen jungen Straßenwärterazubis. In Zusammenarbeit mit dem Landkreis Havelland und dem Amt Rhinow wurden durch die Auszubildenden auf mehreren Abschnitten der Landesstraße 17 alte und kranke Alleenbäume gefällt und durch junge Winterlinden ersetzt.

Die jungen Leute können ihre in der Schule erlernten Kenntnisse bei der Baumkontrolle, Baumfällung und Pflanzung direkt anwenden. Dabei erlernen die Auszubildenden unter anderem den Umgang mit der Motorkettensäge (MKS-Schein), die notwendigen Schritte der Entsorgung des Altholzes einschließlich der Stubbenbeseitigung, der Pflanzvorbereitung und die Pflanzung von Jungbäumen.

Eine Generationsaufgabe

Das Land Brandenburg verfügt bundesweit über den in seiner Dimension und Ausprägung wertvollsten Alleenbestand an öffentlichen Straßen, insbesondere an Bundes- und Landesstraßen. Die Alleen und Baumreihen prägen wesentlich das Erscheinungsbild der Brandenburger Landschaften zwischen den Wald und Seengebieten. Im Jahr 2000 verpflichtete sich das Land Brandenburg mit dem sogenannten Alleenerlass, diese zu pflegen und zu erhalten. Da derzeit noch landesweit mehr alte Alleenbäume gefällt werden, als neue nachgepflanzt, ist die Erneuerung der Baumalleen als Generationsaufgabe zu verstehen. Die ersten Meilensteine sind mit dem Alleenprojekt bereits gesetzt.

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Datum
15.04.2019